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Heelwork to Music oder Dog-Dancing

 

Die Hundesportart "Heelwork to music" ist noch jung. 1990 hat John Gilbert, einer der Taufpaten von Agility und bekannter Hundesport-Richter in England, ein Seminar über Obedience abgehalten.

Mary Ray, eine der Teilnehmerinnen hat bei diesem Anlass ihre Obediance Vorführung mit einigen Showeinlagen erweitert, der Heelwork to Music (frei übersetzt „Fußarbeit zu Musik“). Dies kam sehr gut beim Publikum an. Bald darauf wurde Heelwork to Music auf der größten Hunde Ausstellung (CRUFTS) in England gezeigt und 1996 wurde von Peter Lewis das erste diesbezügliche Turnier veranstaltet.

Besucher vom „Kontinent“ schauten sich das ab und nannten ihre "Erfindung" dann Freestyle Obedience oder Dog-Dance, wie der Sport heute bei uns auch genannt wird.

Auf dem Kontinent gibt es bisher noch relativ wenige Akteure in diesem Sport, alles zusammen knapp dreissig (Stand 2007, und nur basierend auf Infos aus zweiter/dritter Hand)

Allerdings gerade in Österreich hat nicht zuletzt durch Manuela Nassek mit ihrem Roy der Sport die höchste Popularität, da deren Darbietungen wirklich Begeisterung hervorrufen – ich durfte sie zuletzt bei der IHA Innsbruck im August 2007 bewundern, wo sie im Anschluss an die geplante Darbietung nochmals geholt wurde und mit einem vorher nicht geprobtem Stück und rasch improvisierten Requisiten eine Darbietung lieferte, die wirklich hervorragend war.

 

Die Figuren:

Erlaubt und gewünscht ist eigentlich alles:

Laufen im Stechschritt, auf den Hinterläufen, tief geduckt oder kriechen – und alles vorwärts, rückwärts und traversal (schräg zur Laufrichtung) - Drehen, Rollen, Springen, Hüpfen usw.

 

Alle Figuren müssen aber A) zur Musik passen und B) als zum Menschen passend aussehen.  Der Abstand zum Mensch sollte also so eng wie möglich sein, damit dies tatsächlich Tanzcharakter hat.

Die mehrfache Wiederholung einer Figur z.B. bei Drehungen um die eigene oder eine gemeinsame Achse, wie auch das Kreuzen zwischen den Beinen des vor- oder zurück gehenden Menschen sind beliebt. Ebenso Sprünge über ausgestreckte Beine /Arme bei z.B. knieender Position.

 

Wichtig ist immer das Gesamtbild der Darbietung, die eben rhythmisch, harmonisch und abwechslungsreich sein soll wobei natürlich der Hund die „Arbeit“ macht.

Der Mensch sollte und wird durch passende Kleidung und Haltung zwar zum positiven Gesamt-Erscheinungsbild beitragen, grundsätzlich darf er aber nur der passive Partner und Angelpunkt für die Bewegungen des Hundes sein. Optimaler Weise wird er nur durch Körpersprache den Hund leiten, ansonsten nicht in die Darbietung auffällig eingreifen.

Dog-Dancing ist ein Sport, der wohl erst am Anfang seiner Möglichkeiten ist, die Vielfältigkeit wird erst noch mit den Jahren wachsen. Auch kann der Sport im Duett Mensch/Hund aber auch in anderen Zusammensetzungen Mensch/2Hunde, 2Menschen/2Hunde usw. ausgeführt werden.

 

Ganz wesentlich und erfreulich bei diesem Sport ist, daß in erster Linie die geistigen Fähigkeiten des Hundes gefordert sind, und zwar beträchtlich.

Er muss sich sehr genau die Körpersprache des Menschen einprägen und diese mit entsprechenden Figuren verbinden – und zwar mit sehr vielen Figuren. Ausserdem muss auch das Tempo seiner Bewegungen durch diese Körpersprache geführt werden, denn die Musik wird den Hund in keinen Takt zwingen können. Diese dient nur der Untermalung – ohne Musik wäre der Hund genauso gut.

Unsere Körpersprache ist allerdings evolutionsbedingt bei weitem nicht mehr so eindeutig, dies gehört auch vom Menschen stark trainiert. Wenn der Hund eine Übung schon kann, dann aber Fehler macht, sind mit 90%iger Wahrscheinlichkeit Sie selber daran schuld – wie übrigens bei allen anderen Sportarten auch.

Übrigens: in dieser Sportart werden die Frauen wohl meistens überlegen sein – das schwache Geschlecht hat nicht nur wesentlich mehr Blick für die Feinheiten der Körpersprache, sie vollzieht diese auch intuitiv. Männer sind zumeist eher grob

Training:

Trainieren Sie unbedingt einmal alleine, also ohne Hund!

Zuerst trainieren Sie Ihre Körperhaltung und die dazugehörigen „Befehls-Bewegungen“ alleine vor dem Spiegel,; noch besser wäre, wenn dabei eine Videokamera mitläuft (aber automatisch, wenn man sich filmen lässt, bewegt man sich meist anders).

So können Sie Ihre Bewegungen aus der Distance besser beurteilen.

Dann erst, wenn Sie diese Bewegungen kontrolliert in immer gleicher Art machen, trainieren Sie mit dem Hund.

Es mag umständlich erscheinen und langwierig – aber falls Sie ein größeres Repertoir an Figuren erreichen möchten, ist es unumgänglich, denn dann werden Ihnen Kombinationen aus Hand-/Arm-Bewegungen nicht reichen, aber beispielsweise gemeinsam mit Veränderungen der Körperachse zusätzliche Befehlsmöglichkeiten erlauben.

Und – wie bei anderen Sportarten auch – einmal antrainiertes Fehlverhalten ist wesentlich langwieriger wegzutrainieren.

Aber – und das ist ein weiterer positiver Aspekt - Dog-Dancing können Sie auch  im Wohnzimmer trainieren, Sie benötigen nur eine mittelgroße freie Fläche. Damit sind sie von anderen und auch von der Geldbörse unabhängig.

Also: lassen sie sich Zeit und bauen Sie sich selbst und das Tier langsam auf.

 

Noch eine mir wichtig scheinende Bemerkung:

Ganz klar für das Tier muss die Trennung zwischen der normalen Freizeit und dem Training bzw. einem Turnier dem Tier signalisiert werden.

Möglich ist z.B. als Anfangs-Signal ein 3maliges kräftiges Händeklatschen zu Beginn um die Aufmerksamkeit zu konzentrieren und das Wort „Übung“ bzw. dann ein längerer Applaus am Ende mit dem Wort „Fertig“ und viel Lob. (es müssen deutlich unterscheidbare Konsonaten in beiden Wörtern sein)

Keine Angst: als Befehl zum Übungsende wird Zwischenapplaus z.B. während einer Vorführung nicht angenommen, da ja erstens nicht von Ihen und zweitens, weil auchdas abschliessende, verbale Komando fehlt, was der Hund ganz klar unterscheidet.

 

Wie Sie dies im Detail handhaben ist jedenfalls nicht wichtig, nur das es gemacht wird.

Tun Sie das nicht, wird der Hund durch die vielen Eindrücke bei der Verfolgung Ihrer Körpersprache im normalen Tagesablauf dann bald nicht mehr richtig zuordnen können bzw. unsicher werden und die Präzision verlieren.

Vergessen Sie nicht: ein Border Collie beobachtet Sie ständig und versucht zu verstehen, was sie von ihm erwarten.

 

Regelment:

Da Dog-Dancing mittlerweile international und auch in Österreich zum Turniersport geworden ist, gibt es naürlich auch dafür – zumindest in England- ein Regelement, dieses wird in der übersetzten Form derzeit auch vom ÖKV als Regelwerk anerkannt.