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Charakter und Eigenart

 

 

Das herausstechendste Merkmal der Border Colli ist, daß sie immer und zu jeder Zeit die Arbeit über alles Andere stellen.

 

Und sie arbeiten famos. Bei der Hütearbeit fixieren sie die Hütetiere mit starrem Blick, zwingen sie allein durch diese Stärke sich abzwenden und in die gewünschte Richtung zu gehen.

Der Border hat mehr als die meisten anderen Hund die Begabung, eine Bewegung oder sogar schon die geplante Bewegung und deren Bedeutung zu erkennen, bevor sie noch ausgeführt wird.

 

Eine Besonderheit der Border Collie ist auch, daß sie nicht direkt auf die Herde losstürmen, sondern - wenn richtig trainiert - in weitem Abstand die Tiere umrunden um dann - meist längst ausser Sicht und Kontrolle des Schäfers - hinter der Herde anzulangen und diese langsam zum Schäfer zu treiben.

 

Sogar schon bei dem ersten Befehl - der Suche der Zielobjekte - zeigt sich die Klasse.Ich beobachtete Border´s die nur auf ein Richtungs-Kommando einen Hügel hinaufjagten, den Kamm entlang und dann dahinter verschwanden ohne ihr eigentliches Ziel zu sehen, also zu wissen, daß die Schafe dahinter stehen -die Schafe fanden und richtig (langsam) brachten.

Probieren Sie einmal, einem anderen Hund zu sagen, er soll nur mal so 500 Meter in die Gegend laufen und dann noch wissen, was er eigentlich dort soll...

Aber der Border Collie ist - weil eben ein Arbeitstier aus Berufung - stets unrastig. Er wird Sie stets sehr aufmerksam beobachten und aus jeder Bewegung eine Einladung für ein mögliches Spiel ableiten.

Dies gehört kontrolliert, sonst wird es rasch zu einem Problem.

Border´s sind bei jedem Spiel dabei und ideal nicht nur für Hüten aller dafür geeigneten Tiere, sondern auch bei Agility, Obedience oder anderen Sportarten.

 

Und sie brauchen das auch unbedingt!

Sowohl Spiel und Bewegung als auch geistige Beanspruchung sind wichtig für ihre Ausgeglichenheit. Nach morgentlicher Fahrrad-Tour, einem Agility-Training am Nachmittag und Abends einer Runde Schwimmen ist ein Border gerade mal schön aufgewärmt.

Bieten Sie ihm über einen grösseren Zeitraum diese Auslastung nicht, wird er unausgeglichen, nervös und fahrig, ja sogar neurotisch.

Border Collies hüten extrem gerne, sobald sie einmal darauf eingestellt sind und diesen Wunsch bereits genetisch mitbringen (siehe Einführung).

Dann jedoch hüten sie alles - Schafe, Hühner, Katzen, Kinder, Autos...,das kann dann manchmal auch sehr lästig werden, wenn es nicht in richtige Bahnen gelenkt wird. Und wird für das Leben der Tiere gefährlich, wenn dieser Hüte (jagd)trieb auf Autos ausgedehnt wird. Meine Border´s würden z.B. liebend gerne Mopeds einfangen, wenn ich sie nur liesse - und das wohl mit dem Leben bezahlen.

Chillie

kleine Tipps

Border Collie sind eigentlich nie richtig erwachsen. Grundsätzlich dauert ihre "Welpenzeit" rund zwei bis vier Jahre, dann erst hat man - meistens - einen vernünftigen, ausgereiften Hund vor sich - aber kindisch und verspielt bleiben sie allemal, sobald sich ein Anlass ergibt.

Und das sollte man auch berücksichtigen, wenn man sich in ersten Jahren der Erziehung widmet.

 

 

Sie kennen sicher viele Border´s und alle sind lieb und freundlich - das hat aber mit der sorgsamen Aufzucht der bisher noch kleinen und verantwortungsbewussten Züchtergemeinde zu tun.

Prinzipiell ist der Border eher ein wenig misstrauisch gegenüber Fremden. Uneingeladen berührt oder nur zu sehr genähert kann da schon mal hingeschnappt werden.

Keinesfalls soll das als Aggression ausgelegt werden - das ist es sicher nicht, denn dieses Schnappen ist ein Mittel, daß der Border beim Hüten einsetzt, also ein Erziehungsmittel. Aber wenn man sich erschrickt (mehr passiert ja nicht, es wird nicht gebissen) ist man dann doch voll Resentements.

 

Begegenen Sie einem Border das erste Mal, dann beginnen Sie ein Spiel mit ihm - und Sie haben einen Freund für´s Leben.

Jedenfalls soll ein Border so wie jeder andere Hund möglichst früh sozialisiert werden, den Umgang mit anderen Hunderassen, Tieren, Menschen und vor allem mit Kindern lernen. Kinder gehen in ihrer ungestümen, wenn klein meist auch recht groben Art an die Tiere heran, diese sehen ja auch gar nicht bedrohlich aus - das kann dann aber ein Problem sein, wenn der Border diese "kleinen Menschen" nicht gewöhnt ist.

 

 Die Schelte.

 

Ein Border Collie ist sehr sensibel, daß sollten Sie sich immer vor Augen halten!

Mehr als viele andere Rassen wird er sich ein lautes Wort oder einen Klapps merken. Auch wenn er schnell verzeiht, er vergisst das niemals und wird fortan immer ängstlich zusammenzucken, wenn Sie eine ähnliche Bewegung machen.

 

 

Bei einem Rüden, der normalerweise recht dickfellig ist, muss es leider schon mal sein, mit lauten Worten geht da manchmals gar nichts. Und er steckt auch diese Strafe schon mal weg, die vieleicht zu seinem eigenen Schutz sein muss, wenn er es

A) im Zusammenhang erkennt,

B) es nicht oft passiert und

C) man den sowieso schon Schuldbewussten nicht gleich komplett niedermacht.

 

 

Eine Hüdin hingegen sollten Sie niemals grob angreifen und auch nicht übermässig laut werden - die meisten sind so sensibel, daß sie nicht nur gleich ein Angstlacki machen, sondern sich für lange Zeit verschreckt benehmen.

Es ist auch überhaupt nicht notwendig. Die Hündin versteht schon, was Sie möchten, auch wenn Sie ganz leise sprechen - sie wird einmal Mutter sein und auf die leistesten Töne der Welpen reagieren.

 

Körperhaltung ist das wesentlichste Ausdrucks-Mittel, der Tonfall das Nächste und zu aller letzt die Lautstärke bei allem, was Sie erreichen wollen.

Unsere Hunde zum Beispiel kennen schon an meiner etwas aufrechteren Körperhaltung auch wenn ich sie noch so freundliche rufe, daß eventuell etwas "im Busch" ist.

Sie krabbeln dann die letzten Meter fast am Bauch heran. Da kann man dann sowieso nur verzeihen, was immer es war.

 

Wichtig: wenn Sie sehen, wie etwas Ungewünschtes oder Verbotenes passiert, sofort reagieren und schelten bzw. bei etwas, daß sie gerade gut machen sofort loben, streicheln oder noch besser gleich ein Leckerli oder Spielzeug nehmen und belohnen.

Alles, was nicht unmittelbar nach der abgeschlossenen Handlung an Schelte oder Lob kommt, ist vergeblich - es wird nicht  mehr damit in Verbindung gebracht.

Im Training ein lautes Wort z.B. bei dem "Slalom"im Agility um dem Hund zu beschleunigen, bewirkt mit Sicherheit das Gegenteil - denn dann kommt der Reflex "nur keinen Fehler machen" und der Hund wird noch langsamer.

 

 

Übrigens: lassen Sie sich nicht täuschen, wenn ein Border (meist Hündinnen) den Schwanz eingekniffen haben - das ist nicht Angst, sondern eine Charakteristika die oftmals falsches Bedauern mit dem doch "so armen Hund" auslöst.  Auch geduckte Haltung ist nicht immer ein Hinweis auf unterdrückte Tiere - das ist oft nur der Border Collie typische Schleichgang der auch vorkommt, wenn sich z.B. ein anderer Hund nähert.

 

Ängstliche Tiere erkennen Sie an fahrigen Ausweich-Bewegungen, der Besitzer oder jemand anderer bzw. ein unbekanntes Objekt in die Nähe kommt. Auch wenn das Tier immer den Kopf zu Seite dreht, sobald Sie es ansehen, ist dies ein Zeichen von Ängstlichkeit bzw. auch Unterwerfung.

Geduckte Körperhaltung gemeinsam mit seitlich am Kopf angelegten Ohren und einem eingezogen erscheinenden Kopf ist auch ein Zeichen von Unterdrückung.

Bei Welpen mit diesem Auftreten bzw. wenn Elterntier sich so verhalten würde ich von einem Kauf abraten.

 

Ein charakterlich und geistig unverdorbener Border Colli gleich welchen Alters ist immer sehr aufmerksam und wach, wird sich neugierig und mehr oder weniger vorsichtig freundlich nähern.

Bietet man ihm auch freundliches Entgegenkommen oder ladet ihn sogar zu einem Spiel ein, wird schnell eine positive Beziehung bestehen.

Welpen in Ballspiel-Kiste (Foto: Lundgreen)