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"Welpenarbeit" ist eigentlich schon der falsche Einstieg - es sollte, nein es MUß "Welpenspiele und Motivation" heißen.
Denn egal, was immer Sie später mit Ihrem nun bei Ihnen krabbelnden, schmusenden, ehrfurchtsvoll in die Augen blickenden kleinen Winzling vorhaben - ob sie/er es als erwachsenes Tier schnell, gut und mit Freude macht, daß bestimmen Sie JETZT.
"ES GIBT NUR EINE CHANCE FÜR DEN ERSTEN EINDRUCK"
- dieser Text aus einem Handbuch für Verkäufer ist zu 100% genau Das und auch schon Alles, was zum Thema Erfolg oder Misserfolg bei der Welpen/Junghunde-Erziehung bzw. Training zu sagen wäre.
Ein Hund lernt immer und ausschließlich über Verknüpfungen, die sozusagen im Augenblick der ersten Konfrontation mit Neuem gebildet werden. Alles, was er nicht schon in den ersten Lebenswochen als normal kennen gelernt hat, wird nun neutral und ein wenig vorsichtig betrachtet.
Wird dann beim ersten Eindruck ein unangenehmer Effekt vermittelt oder gar ein Schreck, dann ist dies nur sehr schwer wieder halbwegs zu korrigieren, ganz geht es sowieso meist nicht mehr.
Ein Beispiel: ist der erste Eindruck den ein Junghunde mit einem Kind bekommt, daß dieses ihn grob angreift, oder laut vor Freude quietscht oder sonstwas, daß er nicht verstehen kann und ihn schreckt, wird das Verhältniss zu Kindern immer ein sehr Distanziertes bleiben. Ist die erste Begegnung mit einem Kind, daß dieses ihn zur Begrüßung freundlich mit dem Namen anspricht, gleich mal das geliebte Spielzeug zum Holen wirft und dann eifrig lobt ist das Eis gebrochen und es wird künftig immer einen Vertrauensvorschuss bei Kindern geben.
Leider ist es bei Hunden wie bei Menschen - schlechte Erfahrungen bleiben prinzipiell sehr lange bestehen, Gute können leider durch mehrmals erfolgende schlechte Erfahrungen leichter überlagert werden.
Und noch zwei Regeln, die ich nicht oft genug betonen kann:
(I) - NIEMALS Schelte geben, wenn es nicht genau im Moment der "Untat" erfolgen kann - auch nur eine halbe Minute später wird es für den Hund vollkommen unverständlich und ohne Zusammenhang sein und er wird einfach nur Angst vor Ihnen haben. Und nur kurz, wenig schelten - ein Border ist sehr sensiebel.
(II) Konsequenz A) ein Kommando ist ein Kommando - er muss genau und zügig umgesetzt weden, sonst gibt es keine Belohnung, keine halben Sachen! B) immer gleiches Verhalten erspart sehr viel Ärger. Erlaubt Herrchen dem Tier nach einem erfolgreichen Training oder beim Spiel ein sanftes Anspringen, versteht der Hund überhaupt nicht, warum es dann, wenn Herrchen den Anzug trägt, plötzlich nicht mehr sein darf...
Und nun begleiten Sie mich bei den ersten Schritten mit Ihrem Liebling. Ist er noch nicht angekommen, d.h. Sie werden ihn bald holen, dann ist das Kapitel "Willkommen im neuen Heim" sicher eine interessante Lektüre - auch, falls Sie schon einen Hund hatten oder haben. Ist Ihr neuer Zuwachs schon "gelandet", dan geht es jetzt auf zum Welpenkalendarium
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