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Mischkin, unser neuer Import aus Bulgarien ist ein rechter Bube! Sanft und süß und schnurrig - doch wenn er sich schreckt (und er schreckt sich leider leicht) ist er um´s Handumdrehen eine kleine Bestie voll mit scharfen Krallen und Zähnen.
Was er kennt, das liebt er, ist bei Menschen und bei unseren Hunden (jetzt) super geduldig, lieb und streichelweich. Fremdes mag er gar nicht - und leider mag er meistens auch die anderen grossen Kater nicht.
Nur scheinbar wird Frieden gehalten - weil ich da bin. Sonst gibt es immer Saures und die Fetzen fliegen, wenn er mit Muz oder gar mit Lucky, seinem Erzrivalen zusammen kracht. Nur bei Mischantschu, unserem anderen, schon viel älteren aber kleineren Bulgaren, da wird er verspielt und ist lieb - den akzeptiert er. Tja, in der Fremde müssen Ausländer zusammen halten.
Mischu & Mischkin - KatzenseelenNur um das zu unterstreichen, was ich vorher über die Freundschaft der beiden Bulgaren Mischu und Mischkin schrieb :-) Auch sehr dekorativ, so ein Katzentier - hier Mischkin einmal mit Mischu und dann mit Mutzlo WeihnachtskaterMischkin, unser beinahe Angora, ist immer für Überraschungen gut - er hat offensichtlich Sinn für festliche Anläße und wollte zum Weihnachtsschmuck auch sein Teil beisteuern. Ein kleiner Freund ist heut gegangen.Unerwartet und mit grossem Schmerz mussten wir heute, am 13. Mai 2012, Katerchen Mischkin von uns gehen lassen.
Noch keine vier Jahre durfte unser kleiner Gast werden, der uns vor zwei Jahren aus Bulgarien gebracht wurde. Als junges Tier aus einer Horde verwilderter Hinterhofkatzen aufgenommen, lebte er erst in Bulgarien bei Freunden. Nach einer vermutlich sehr rücksichtslos durchgeführten Spitalsbehandlung wegen Harnsteinen war er Angstaggressiv und konnte auf dem Platz nicht bleiben, da eigener Nachwuchs in´s Haus stand.
Als geliebtes Tier wollten unsere Freunde aber sein Leben bewahren – so kam er zu uns. Anfänglich übermäßig ängstlich in der neuen, ungewohnten Umgebung und sehr aggressiv, gab es viele Probleme; mit uns, mit den für ihn völlig unbekannten Hunden, mit den anderen Katzen.
Doch Mischkin hat sich bemüht! So sehr bemüht! Immer mehr hat er seine Furcht in den Griff bekommen, war zu uns schon nach einem halben Jahr grundsätzlich voll Vertrauen, voll Zärtlichkeit ganz gleich, was wir von ihm erwarteten. Er kam, wenn man ihn rufte, mit freudigem Geschnurre, stricht oft um die Beine, suchte unsere Nähe. Kein Problem mehr mit Angreifen, im Gegenteil – in den letzten Wochen sprang er ganz von selbst auf meinen Schoss, wenn ich mit der Tasse Morgenkaffe am Tisch sitzend meine eMails sichtete. Und ich konnte oft beobachten, wie er zwischen – ja sogar unter den Hunden hindurch spazierte. Welch ein Fortschritt! Nur bei spontaner Aufregung der Hunde reagierte er noch mit Gefauche. Doch sonst war er ganz eingelebt, hatte seine Furcht überwunden. Welch mutiges Tier.
Doch seine Krankheit, die konnte er nicht besiegen. Schon vor rund zwei Monaten hatte er wieder grosse Schmerzen, wieder Steine und eine verlegte Harnröhre. Infusionen, Spritzen, Medikamente halfen nicht, so musste er schließlich operiert werden, viele lange Tage im Tierspital bleiben wo wir ihn nur besuchen konnten, nicht helfen. So sehr haben wir gehofft, dass nun einige Jahre glücklichen Lebens vor ihm liegen würden; denn das dies wieder passieren würde, wussten wir.
Doch so schnell. Erst vor kurzem sind die letzten Fäden gezogen worden. Und er war so lebhaft, so gut gelaunt und sooo lieb. Spielte mit Mischantschu und kam sogar zu den Hunden, voll Vertrauen, sie mit der Nase stupsend.
Aber heute Morgen, da wartete er nicht auf der Fensterbank, da gab es kein Miau und er kam nicht angeflitzt wie sonst, voll Freude, wenn ich ihn gerufen habe. Am Vormittag machte ich mir schon grosse Sorgen und so gingen wir ihn im Wald suchen. Doch gefunden haben wir ihn im Garten, unter dem Gesträuch, wollte gar nicht kommen. Auch im Haus zeigte er bald, dass er wieder grosse Schmerzen hatte. Konnte nicht liegen, wechselte ständig die Position und maunzte schmerzerfüllt. Doch voll Vertrauen ließ er sich nehmen, steicheln. Und letztlich von uns mit auf seine letzte Fahrt nehmen, in die Tierklinik.
Denn wir wussten, es hat nun keinen Sinn mehr, ihn wieder zu behandeln – denn wenn wir ihn nur einmal nicht rechtzeitig fänden bei so einem Rückfall, dann würde er furchtbare Schmerzen haben, elend zu Grunde gehen am Gift des eigenen Körpers.
So blieb uns nur der letzte Dienst.
Was bleibt, sind die Erinnerungen. Was bleibt, sind die Zweifel, ob man nicht doch vielleicht irgendetwas anders hätte machen können. Was bleibt, ist die grosse Traurigkeit, einen doch eben erst gewonnenen Freund wieder verloren zu haben. |