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Verbale Kommunikation

Ein nicht zu unterschätzendes Problem im Hundesport wie auch im täglichen Leben ist die Kommunikation – schon wir Menschen schaffen es trotz einiger Jahrtausende Übung auf Basis doch sehr gleicher Grundlagen nicht, dass Einer etwas sagt und alle Zuhörer das Gesagte so verstehen, wie es der Sprecher meint. Vor allem nicht, wenn es um emotional befrachtete Themen geht. Nicht einmal in so mancher Zweier-Beziehung schaffen wir das, trotz aller Bemühungen. Von Gesprächen mit Angehörigen anderer Sprachräume ganz abgesehen, selbst wenn man sogar selber vermeintlich etwas deren Sprache kann.

 

Nun soll dies aber mit einer Spezies klappen, die doch körperlich und geistig vollkommen andere Voraussetzungen mitbringt und die sich in ihrer sozialen Umgebung einer völlig anderen, meist non-verbalen (und hervorragend funktionierenden) Kommunikation befleißigt.

 

Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass diese von uns verwendeten Kommando-Wörter, die der Hund richtig interpretieren soll, nicht immer in gleicher Tonlage, schon gar nicht in gleicher Lautstärke und manchmal auch mit allen möglichen Zusatzwörtern begleitet, gegeben werden,  hat man ungefähr eine Vorstellung, welche hohe Leistung unsere Hunde tagtäglich und eigentlich unbemerkt vollbringen.

 

Und dies dann – bei einem Hochgeschwindigkeits-Sport wie Agility – in Millisekunden.

 

Das das nicht immer klappen kann, ist wohl verständlich, führt im Sport zu manchem vermeidbaren Misserfolg und im täglichen Leben zu Umständlichkeiten oder im schlimmsten Fall zu manchmal dramatischen Folgen, wenn missverständliche Information und falsche Körpersprache zusammentreffen.

 

Mir wird unvergesslich bleiben, wie ich vor vielen Jahren mit ansehen musste, als ein junger Spaniel sich in Wien Maxingstrasse am Ende des Parks dem Versuch seines Frauerls, in wieder anzuleinen in lustiger Verspieltheit entzog und mit zwei Sätzen knapp über den Straßenrand hopste. Frauerl verlor die Nerven und schrie, sich dabei nach vorne beugend,  im höchsten dissonantem Ton den Hund an, „nein, komm her“. Der Kleine war so erschrocken, dass er tat, was jeder Junghund tun würde – zurückweichen, hinlegen und sich unterwerfen.  Selbst in einer 30er Zone war das leider ein großer Fehler.  Ein freundliches Wort hätte sein Leben wohl bewahrt. Niemals erhebe ich seither meine Stimme bei drohender Gefahr – was, wer mich kennt, schon einiges an persönlicher Leistung bedarf.

 

Gott sei Dank, sind nicht alle unsere Fehler so dramatisch in ihren Auswirkungen, aber im Sport wie auch im täglichen Leben könnten wir es unseren Freunden leichter machen.

Unsere Kommunikation ist voll mit missverständlich interpretierbaren Begriffen. Zum Beispiel ein schon sehr prähistorisches Kommando, das schon mein Großvater verwendete und das noch heute in beinahe allen Hundeschulen vor allem bei der Unterordnung und im Junghundekurs mehr oder weniger aufgezwungen wird – das „Platz“. Sehr unangebracht, denn der Begriff ist in unserem eigenen Sprachgebrauch ganz anders belegt und verwendet.

Wir verwenden den Begriff „Platz“ als Ortsbezeichnung. Und hat der Hund irgendwo ein Körbchen, dann wird er oft genug mit den Worten „geh am Platz“ dahin gesandt – folgerichtig müsste der Hund beim ersten Befehlswort losgehen und beim Wort Platz sich hinlegen. Naja, Gott sei Dank sind unsere Hunde klüger und wissen, was erwartet wird. Aber wir berauben uns damit eines wichtigen Befehlswortes.

Ein Beispiel – ich habe all meinen Hunden beigebracht, das „ihr“ Platz da ist, wo meine schwarze kleine Sporttasche steht, die eben unsere Hundesachen beinhaltet.  Wo immer wir uns aufhalten, ob beim Hüten in einer Wiese, bei einer Hunde-Messe in einer dicht bevölkerten Halle oder in einem Lokal – wo ich die Tasche am Boden abstelle, ist DER Platz des Hundes.  Ein Kommando genügt, und die Tiere scharen sich um die Tasche, bleiben auch dort.

Das erleichtert das Leben ungemein – denn so weiß das Tier, was ich von ihm erwarte. Auch bei Besuchen bei Freunden ist das praktisch, denn Hund weiß in der fremden Umgebung, wo er hingehört und streunt nicht durch die fremde Wohnung.

 

Was man anstelle diese Wortes verwendet, damit der Hund sich hinlegt ist völlig gleich (z.B. Lieg, Down, Boden, runter, nieder…), sofern es nicht wieder eine eigentlich andere Bedeutung in unserer Umgangssprache hat – generell sind Befehle frei wählbar. Das beste Beispiel sind die eigentlich völlig absurden und irgendwann in grauer Vorzeit von wohl schottischen Bauern eingebürgerten Kommandos der „Hüte sprache“  bei den Border Collies. Die Befehle für „lauf links“ und „renn rechts“ heißen da „come by“ und „away“ – aber dem Hund ist das egal. Er reagiert sowieso in erster Linie auf die anfänglichen Vokale und lernt, welche Bedeutung wir ihm zumessen.

 

Aber uns Menschen, uns ist es nicht egal. Ich persönlich hatte ewig Probleme, besonders bei Stress, mir zu merken, welches dieser Kommandos schlicht links oder rechts heißt. Eine Freundin hat mir dann ihren Trick verraten – sie denkt sich, „come by the clock“ – und damit ist Links gut zu merken. Wohlgemerkt – IMMER aus Laufrichtung des Hundes gesehen, nicht unserer!

 

Nun, sehr lange Rede, kurzer Sinn: Um dem geneigten Leser und Hundesportler das Leben etwas einfacher zu machen, habe ich mein eigenes Vokabular (mit hauptsächlich deutschen Wörtern erstellt) niedergeschrieben, dass vor allem in Agility seine Anwendung finden kann und zu keinen Fehlinterpretationen führen würde.

 

Und da wird es einen AHA-Effekt geben oder auch etwas Entäuschung, denn ich verwende keine "Modewörter" oder englische Begriffe, sondern gutes altes Deutsch. Denn da fast alle Wörter schlichtweg die unseres täglichen Sprachgebrauches sind, werden sie uns auch im größten Stress leicht von der Zunge gehen.

zu der Kommandosprache