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Fütterung

 

Grundsätzlich gilt für den Hund wie für den Menschen: Du bist was Du isst.

Aber ein Hund ist nunmal kein Mensch der sich „zivilisiert“ hat und alles Mögliche zu sich nimmt – rund 50% der Dinge die wir essen sind sowieo auch für uns nicht gesund.

 

Drei Grundregeln sollten Sie sich bei Futter stets vor Augen halten, wenn Sie möchten daß Ihr Hund organisch gesund bleibt, mindestens das rassetypische Alter erreicht und während seiner Lebensphasen die höchstmögliche Agiltät behält:

 

A)    NIEMALS Speisereste oder „Menschenessen“ und Getränke, gar alkoholisches. Die Gewürze, Fette und diversen Glutamate wirken schon kurzfristig verherend auf die Blutfettwerte, die Verdauung und den Allgemeinzustand des Hundes.

Ausnahmen sind Nahrungsmittel wie z.B. dunkles Bier  (Eierbier,s.u.) und salzlos (!!!) gekochter Reis, frisch gekochte Kartoffeln, Nudeln in kleinen Mengen oder ein Löffelchen Öl als Futter-Beimengung für höhere Kohlehydratwerte z.B. im Winter.

 

 

B)     Nicht Überfüttern. Füttern Sie optimalerweise auch ausgewachsene Tiere Morgens und Abends, dann wird das Tier i.A. nicht so gierig schlingen und weniger belastet. Aber füttern Sie nie mehr als vom Hersteller empfohlen - deren Mengenangaben sind bei allen von mir getesteten Futtersorten sowieso schon um rund 10% zu hoch angegeben für einen durchschnittlich belasteten Hund. Weniger wäre also durchaus sinnvoll.  Die Menge immer nur mit Hilfe eines Meßbechers festlegen, den Sie am Besten mit einem roten Klebeband bei der Füllhöhe rundherum markieren (Bei der ersten Verwendung des Futters ausmessen/auswiegen.)

WICHTIG: nicht die Maßeinheiten des Messbechers verwenden, wenn er nicht vom gleichen Hersteller ist. Das Futter hat oft ganz wesentliche Gewichtsunterschiede je nach Feuchtigkeitsgehalt

 

Das Klebeband ist eine gute Ermahnung, glauben Sie mir.

 

Überlegen Sie: ein voller Messbecher ist bei vielen Futtersorten die Tagesration – bei 2maliger Fütterung sollte es eben ein ½ Messbecher sein – nun sieht das aber oft recht wenig aus, wenn da nur ein paar kümmerliche Bröcklein im Becher liegen, der Hund ist ja sooo hungrig und wir geben halt 1-2 cm mehr in den Becher – man meint es gut und es macht ja nix.

 

Falsch, das macht sehr viel! Die Becher sind konisch und nur 1 oder 2 cm mehr Füllhöhe bedeuten eine Überfütterung von mindestens 10-20% täglich!

Dies in Kombination mit den von Ihnen und Ihren Besuchern (ei, ist der lieb, darf ich ihm eh was geben, hab was ganz gesundes mitgebracht…) gegebenen Leckerlies bildet eine sehr hohe unerwünschte Nährstoffzufuhr.

 

Bei einem 20Kg Hund sind also nur 2Kg über dem "optimum" (*) schon 10-15% mehr - und dieses Mehr an Körpergewicht permanent getragen verkürzt das Hundeleben eines agilen Tieres um mindestens ein Lebensjahr – wollen Sie sicher nicht.

(*) das optimale Körpergewicht ist auch innerhalb einer Rasse unterschiedlich - und zwar nicht alleine von der Größe abhängig, sondern vor allem von der Art der Belastung des Tieres. Die sogenannten "Showhunde" ihrer jeweiligen Rasse sind typischer Weise immer etwas schwerer als die Arbeitshunde.

Arbeitshunde ebenso wie Jungtiere sollen auch eher sehr schlank (nicht Mager!) gehalten werden, den nur jedes halbe Kilogramm mehr heißt bei jedem Sprung, jedem Stopp eine deutliche, weil durch die Massenträgheit vielfache Mehrbelastung der Gelenke und des Rückens. 

C)    Vorsicht bei Calcium und Vitaminen! Während der Wachstumsphase sind Vitaminpulver durchaus erlaubt und erwünscht, aber bitte unbedingt höchste Vorsicht walten lassen bei der Zugabe von Vitaminen, vor allem Calcium – dies kann bei Jungtieren sehr, sehr schlimme Folgen haben!

Auch nur um minimalste Mengen überschrittene Tagesrationen können zu irreparablen Missbildungen der Gelenke oder es Skelettes führen!

 

Bedenken Sie: für ein ausgewachsenes, aktives 22Kg-Tier ist der tägliche Calcium-Pulver bedarf MAXIMAL eine kleine Messerspitze. Und davon ist aber bereits ein Teil in seinem guten Basisfutter!

 

Noch ein paar gute Ratschläge:

Zusatzfutter:

 

Beachten Sie unbedingt bei den vielen Leckerlies mit Beschriftung „reich an Vitaminen und Calcium“ eben diese zusätzliche Calciumzufuhr und bei Schweineohren deren Fettgehalt: diese sind ebenfalls Zusätze bzw. vollwertige Nahrung mit extremen Nährstoffgehalt und im Gesamtnahrungsbedarf unbedingt zu berücksichtigen.

Empfohlen ist eher, ab und an ein Ei ganz unterzurühren – ganz, also die Schale zermörsern und mitfüttern. Auch das beeinflusst den Darm durchaus positiv. 

 

Kein Futter in der Schüssel lassen!

 

Die Tiere – vornehmlich die Rüden – sind Vorratsfresser, d.h., fressen was reingeht, vor allem wenn es abwechslungsreich ist.

Meinen Sie es also bitte nicht gut und lassen eine stets gefüllt Schüssel stehen - das Tier wird aus reiner Langeweile immer mal wieder hingehen und etwas davon fressen. Grundsätzlich sollten Sie die Futterschüssel nach spätestens 5 Minuten entfernen, samt möglichen Inhalt. Ein hungriger Hund ist eigentlich nach rund 1-2 Minute fertig mit seiner Portion, abhängig wieviel er kauen muss!

Auch wenn ein Tier nicht oder kaum gefressen hat, nehmen Sie das Futter weg! Reichen Sie die Schüssel erst wieder mit normaler Menge (nicht mehr) zur nächsten Fütterungszeit.

Durch diese Maßnahme lernt  das Tier, daß es sich zu beeilen hat sonst bleibt es eben hungrig.

Grobes Futter, grosse Brocken regen den Hund zum Kauen an - das fördert den Speichelfluss, fördert die Verdauung, reinigt die Zähne, massiert das Zahnfleisch - und zusätzlich werden Glückshormone ausgeschüttet. 

Wodurcch sich übrigens ergibt, das Fertignahrung aus der Dose eigentlich nicht so doll ist - deswegen hat sie ja auch extra viel an Aromastoffen.

 

Denken Sie daran: Schlank sollen Hunde sein – eher dünner als zu dick!!

Dann gehen auch die im Training sowieso als Belohnung notwendigen Leckerlies 

 

ACHTUNG: wenn Sie aktiv trainieren, kürzen Sie die Futterration um 70-80% der Menge der Belohnungsration, die Sie während des Trainings verfüttern. Dies ist oft die halbe Tagesration!

Sonst überfüttern Sie neuerlich. Die Differenz (eben 20-30%) wird durch den höheren Energiebedarf ausgeglichen.

 

 

Verdauungspausen: 

 

Füttern Sie generell nicht unmittelbar vor oder nach Anstrengungen (z.B. Laufen) sondern halten Sie davor 2 Stunden oder danach ca 20 Minuten Abstand (Gefahr der Magendrehung, Erbrechen).

Vor Autofahrten kann normales Füttern zu Erbrechen führen, eher kleinere Mengen füttern und dafür für unterwegs ein Becherchen mitnehmen – muss aber nicht sein, nur wenn man lange wegbleibt. (Gesamt-Ration beachten!)

 

Ein regelmäßiger Fastentag pro Woche ist übrigens empfohlen, um den Organismus zu reinigen – auch Würmer u.ä. halten sich dann schlechter im Darm.

 

Nagen/Kauen

 

Ist wichtig (Fermentbildung, Stärkung der Muskulatur, schlichtweg zum Spielen), aber gehört auf die richtigen Dinge zielgerichtet.

Rinderohren, Kaninchenohren, Rinderhaut sind gut, da relativ Nährstoffarm. Die „Knochen“ aus Haut können Sie sich sparen, fressen die Tier meist nicht und wenn sind sie recht sinnfrei, weil sie batzweich werden durch die Feuchtigkeit. Ochsenziemer sind seeehr beliebt, riechen aber ein wenig streng.

Ideal ist auch Hartholz (am besten ein kräftiger, ca 8cm durchmessender und 50 cm langer Buchenast  mit ein paar ganz, ganz kurzen seitlichen Aststümpfen). Dieser splittert nicht, keine Schiefer im Zahlfleisch und schont Ihre Möbel vor Benagung.

 

Wasser

 

Wasser ist stets sehr wichtig! Legen Sie sich eine Wasserflasche (Grün, gegen Lichteinwirkung) in das Auto und besorgen Sie sich autotaugliche Wasserschalen.

Diese – mit einem nach innen gewölbten Rand - können auch während einer Fahrt gefüllt bleiben, sind extrem standhaft und schwappen nicht über. Eine Autofahrt von ein bis zwei Stunden oder mehr, noch dazu bei schönem Wetter ist für das Tier so deutlich besser verträglich.

Und wer ist nicht schon mal Stundenlang ein Stauopfer gewesen? Im Sommer für unsere Tiere die pure Hölle, da der Kofferaum oder hintere Bereich kaum klimatisiert wird, aber jede Menge Sonne abbekommt!

 

Philosophisches:  Feucht oder Trockenfutter.

 

Nun, rein philosophisch ist dieses Thema wohl nicht, ich betrachte es nur so. Der Vorteil des Trockenfutters überwiegt meiner Meinung nach ganz eindeutig:

 

- Man kann sehr genau die Auswahl spezifisch für die Hunderasse und Leistungsgruppe definieren und das passende Futter wählen.

- Es ist sehr genau dosierbar und kann bei Bedarf kontrolliert durch Tee´s, Milch, Vitamine aber auch z.B. Gemüse angereichert werden.

- Es kann leicht bevorratet werden

- Die Tiere entwickeln weniger Mundgeruch, auch der Kot riecht weniger intensiv.

- Nicht zuletzt ist es auch preisgünstiger und belastet die Umwelt weitaus weniger durch Verpackung.

 

Was nun der Vorteil des Frischfutters (abgesehen eines, s.unten.) sein soll, konnte mir niemand schlüssig erklären.

Das Argument, in der Natur des Tieres liegt es ja auch, Frischfleisch zu fressen ist nett, aber erstens nur zum Teil richtig und insgesamt nicht relevant. Wilde Hunde oder Wölfe fressen sicher sehr gerne, aber praktisch kaum frisches Fleisch mit Ausnahme von Geflügel und Kleintieren. Sie fressen in erster Linie gefundene Kadaver und bei einem tatsächlich einmal gerissenem Grosstier zuerst die Weichteile, Magen und Innereien, kauen am Rest. Erst nach Tagen, wenn „gut abgelegen“ wird die Beute ganz gefressen. Bevorzugt wird generell schon wirklich sehr angegangenes Fleisch wie jeder weiss, der seinen Hund schon mal von Kadavern wegholen musste.

Dies hat schlichtweg mit der Verdauung zu tun weswegen ja auch wir Fleisch lange abhängen lassen und sogar noch marinieren damit es weich wird.

 

Unsere heutigen „Frischfleisch“ Futtermittel sind schon vorfermentiert oder mariniert, mit allerlei Nährstoffen versetzt und durchaus in Ordnung -aber genau so wenig natürlich wie das Trockenfutter.

 

Ein einziger Vorteil ist:  JEDER Hund frisst es. D.h., die Tiere, die bei Trockenfutter eher wählerisch sind und schlecht ans Futter gehen, nehmen Feuchtfutter immer an, sind ja genug Aromen drin.

Mit ein wenig Ausprobieren kann man das aber mit Trockenfutter (anfeuchten, ev. mit Honigwasser versetzen, oder ein ganz klein wenig Fischmehl beigeben, oder Dorschleberöl aus der Dose z.B.) auch bald erreichen.

 

Es bleiben aber oft Reste in der Dose – das verleitet zur Überfütterung (man will die Dose wegschmeissen, ist eh nur ein Batzerl…), bleibt es stehn, kommen Fliegen, ist es im Kühlschrank, riecht es unangenehm und ist zu kalt, usw. usw.

Aber wie jeder will – nur: NICHT MISCHEN.

Ein Hundemagen ist nicht besonders flexibel wie z.B. der eine Katze – Mischen von Futter heißt a) dem Hund kann schlecht werden, b) er kann nicht alle Nährstoffe umsetzen, c) Sie kennen sich mit den Nährstoffwerten bald nicht mehr aus.

 

Wichtig ist die Wahl des richtigen Futters zur jeweiligen Zeit.

 

Für Babies verwenden wir Royal-Canin Trockenmilch zur Aufzucht um die Hündin beim Säugen zu unterstützen; wir mischen mit Fencheltee, um die Verdauung zu stützen.

Für Welpen ist z.B. das Royal-Canin Starter ausgezeichnet. Dies sollten Sie maximal bis zur Woche 8 geben. Dieses Trockenfutter muss angefeuchtet werden – dies tun wir ebenfalls mit Fencheltee, der die Verdauung der Tiere optimal fördert und beruhigt.

 

Danach sind entweder Royal-Canin Medium Junior oder Happy Dog JuniorCroq GR 23, Belcando Junior, CSJ complete Tripe oder CSJ Hike On (das ich bevorzugt verwende) sehr gute Futtermittel, um nur einige zu nennen.

Bei allen ist eine Ergänzung mit z.B. geschabten Karotten, Äpfeln, ab und an einem Ei durchaus sinnvoll. Auch ist ein Anfeuchten des Futters SEHR sinnvoll, da das Aufsaugen der Magensäure vermieden wird, auch hier verwenden wir Tee. (Fenchel, Brenessel, Kamille – je nach dem. Siehe Link „Gesundheit“)

Ab 2 Jahren ist das Primärfutter als Erhaltungsfutter anzusehen, hier verwende ich selber von CSJ die Sorte Fit ´n Fast und Hike On.  (CSJ ist ein speziell für Border Collies bzw. Arbeitshunde und Sporthunde entwickeltes Futter.)

 

Einen Tag vor anstrengenden Aktivitäten oder im Winter ist das Untermischen von einem Teelöffel Oliven-ÖL, Dorschleber-Öl oder Gänsefett sehr gut, aber auch das gute alte Eierbier (Eine Tasse dunkles Bier, ein Eidotter (roh) und zwei Teelöffel brauner Zucker gut verrührt, frisch verfüttern!) ist sehr vorteilhaft und bringt auch mittelfristig ein sehr schönes, festes, seidig glänzendes Fell.

 

 

Teure Marken sind kein Garant für „das allein Beste“ – viele sehr gute Hersteller wie Royal Canin, Eukanuba, Happy Dog u. a. bieten zwar tolle Dinge, sind aber leider auch recht teuer. Wenn man es sich leisten kann und auch nicht viele Tiere füttert, ist das natürlich kein Problem - aber trotzudem kein Garant für das wirklich richtige Futter.

Produkte wie Optidog oder Belosan vom Lidl sind für ausgewachsene Tiere ebenfalls absolut in Ordnung und beinahe gleichwertig was viele Tests von diversen Organisationen belegen – aber deutlich günstiger was Halter mehrerer Hunde natürlich freut.

 

Noch ein kleiner Tipp zum Abschluss:

Ab und an, vieleicht 1 mal die Woche ein Stück Beinfleisch vom Kaufladen, roh, handwarm - und sie haben den glücklichsten Hund, den Sie sich vorstellen können. ;-)