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Maligne Hyperthermie MHMH ist eine erbliche Stoffwechselerkrankung, die ausschließlich die sogenannte Skelett-Muskulatur betrifft, also alle für die Bewegungsabläufe zuständigen Muskeln. Durch bestimmte Reizstoffe, welche zum Beispiel in bestimmten Narkosemitteln sind, beginnen sich diese Muskeln zu kontrahieren, also sehr stark zusammen zu ziehen.
Diese "Muskelarbeit" erfordert einen sehr hohen Stoffwechsel in den betroffenen Muskeln, d.h. es wird nicht nur viel Energie verbraucht sondern auch viel Sauerstoff aus dem Blut entzogen und dafür viel CO² freigesetzt. Wie wir alle wissen, wird uns bei einer sehr starken Muskelbetätigung sehr warm - dies ist der namensgebende Effekt dieser Erkrankung (Hyperthermie), denn der Hund heizt sich durch die starken Muskelkontraktionen regelrecht auf. In kurzer Zeit, also schon in den nächsten Minuten nach Verabreichung auslösender Substanzen, kommt es zu den ersten Symptomen wie Herzrasen, Blutdruck-Abfall und Anstieg der Körpertemperatur. Nur durch sofortige Gabe von Medikamenten wie z.B. Dantrolen können schwerwiegende Schädigungen der Muskelzellen mit weitreichenden Folgen wie u.A. Nierenversagen, Herzrhythmus-Störungen und Schädigung des Gehirns abgewendet werden, die auch nach kurzer Zeit zum Tod des Tieres führen.
Erbgang: Die Veranlagung zur MH wird autosomal dominant vererbt, dass heißt, dass weibliche wie auch männliche Tiere Träger sein können und ein Tier bereits von MH betroffen ist, wenn es nur eine Gen-Kopie des schadhaften Gen´s (Verantwortlich ist das Ryanodinrezeptor-Gen) trägt.
MH kann durch einen Gen-Test festgestellt werden. Ein MH betroffenes Tier hat keinerlei Symptome oder Beeinträchtigung im "normalen" Leben und wenn man über seine Erbanlage informiert ist, kann man durch simple Vermeidung dieser auslösenden Substanzen nach derzeitigem Wissensstand jegliche Komplikation vermeiden.
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